Sonntag, 27. August 2017

US-Botschaft und Konsulate in Deutschland: Rede von US-Präsident Barack Obama zum Auftakt des G7-Gipfels am 7. Juni 2015 in Krün, Bayern, Deutschland

Rede von US-Präsident Barack Obama zum Auftakt des G7-Gipfels am 7. Juni 2015 in Krün, Bayern, Deutschland







KRÜN – (AD) – Nachfolgend veröffentlichen wir die Rede, die US-Präsident Barack Obama zum Auftakt des G7-Gipfels am 7. Juni 2015 in Krün hielt.

Grüß Gott! Ich freue mich, Deutschland bereits zum vierten Mal als Präsident besuchen zu dürfen. Bundeskanzlerin Merkel, der Regierungschefin eines Landes, das ein großartiger Freund und Partner ist, Bürgermeister Schwarzenberger, den Einwohnern von Krün – oder „Krie“, wie man hier sagt, – und allen Deutschen möchte ich für die unglaubliche Gastfreundschaft danken, mit der ich heute hier an diesem unbeschreiblich schönen Ort willkommen geheißen wurde.
Vielen Dank, Ihnen allen, dass ich Ihr wunderschönes Dorf besuchen darf. Ich weiß, es bedeutet viel Arbeit, wenn ich zu Besuch komme. Das war ohne Frage die beste Alphorn-Darbietung, die ich je gehört habe. Ich muss zugeben, dass ich meine Lederhose vergessen habe. Aber vielleicht kann ich ja während meines Aufenthalts hier eine kaufen.
Als ich hörte, dass Angela den G7-Gipfel in Bayern ausrichten wollte, hatte ich zuerst gehofft, er würde in den Zeitraum des Oktoberfestes fallen. Aber andererseits schmecken Bier und Weißwurst ja an jedem Tag. Ich kann mir keinen besseren Ort vorstellen, um die dauerhafte Freundschaft zwischen Deutschen und Amerikanern zu feiern.
Ich bin dankbar für unsere gemeinsame Geschichte. Aus einem großen Teil der Vereinigten Staaten, unter anderem auch meiner Heimatstadt Chicago, sind die Beiträge der vielen deutschen Einwanderer, auch aus Bayern, nicht wegzudenken. Im Laufe der Jahre haben sich Bayern und Deutschland revanchiert, indem sie unzählige Amerikaner willkommen geheißen haben, darunter Generationen von Soldaten und die Studierenden des George Marshall Center. Im Namen des amerikanischen Volkes danke ich Ihnen für Ihre liebenswürdige Gastfreundschaft.
In den nächsten beiden Tagen werden wir auf Schloss Elmau über unsere gemeinsame Zukunft diskutieren, über eine Weltwirtschaft, die Arbeitsplätze und Chancen schafft, den Erhalt einer starken und wohlhabenden Europäischen Union, über neue transatlantische Handelspartnerschaften, den Widerstand gegen die russische Aggression in der Ukraine sowie über die Bekämpfung von Gefahren, die von gewalttätigem Extremismus bis zum Klimawandel reichen. Bei all diesen Themen sind wir dankbar für die Partnerschaft und Führungsstärke Ihrer Bundeskanzlerin, Angela Merkel.
Dies sind schwierige Herausforderungen. Aber das deutsche Beispiel lässt mich hoffen. Dieses Jahr jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 70. Mal, und wir blicken auf Jahrzehnte des großartigen NATO-Bündnisses zurück. Dieses Jahr jährt sich außerdem die deutsche Wiedervereinigung, die die Welt inspiriert hat, zum 25. Mal. Die Tatsache, dass wir heute alle gemeinsam hier sind, beweist, dass Konflikte enden können und große Fortschritte möglich sind.
Wenn wir heute Morgen also eines der stärksten Bündnisse feiern, das es auf der Welt je gab, möchte ich den Bürgerinnen und Bürger Deutschlands eine einfache Botschaft überbringen: Wir danken Ihnen für Ihre Freundschaft und Ihre Führungsstärke. Wir stehen als untrennbare Bündnispartner zusammen – hier in Europa und auf der ganzen Welt.
Meine einzige weitere Bitte an Angela wäre, dass wir an einem so schönen Tag unsere Unterredungen nicht drinnen, sondern in diesem wunderschönen Dorf führen und dabei Bier trinken. Aber das müssen wir wohl mit den Sicherheitsleuten aushandeln.
Vielen Dank.

Von Amerika Dienst | 7. Juni 2015 | Kategorien: Amerika Dienst

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